2021 | various media / Performance by Gin Bahc as a live stream from the Cats Café Karlsruhe Dancers: Gabriela Lang, Klaut vom Teich Photos and video: © Tanja Meißner, © Alex Thelen
Bestimmt die Sozialisierung und die Biopolitik unser ganzes Sein? Als Mensch können Wir nicht mehr frei in der natürlichen Wildheit verbleiben. Dementsprechend wird unsere Essenz in gewissem Maße von der Umgebung verarbeitet, verpackt und verändert, konsumierbar gemacht. Das kann unser Wille sein oder auch nicht. Gleichzeitig mit dieser Verarbeitung und Verpackung geht aber der ständige Appell an Individualität einher, Gebrauchsgegenstände um uns werden magisch aufgeladen und sollen „lebendig“ unsere eigenes Wesen verkörpern. Wie können wir selbst entscheiden, wo und was wir sein werden? Woher kommen unsere Geschmäcker und Vorlieben, die die Grundlage für eine solche Wahl bilden? Gibt es irgendwo ein Ich auf dem Grund der Fischdose?
Dieses Tanztheater zeigt das Zusammenleben von Mensch und Fisch. Es zeigt die Harmonie und Koexistenz aller Dinge durch menschliche Kontrolle und Macht. Die kommerzialisierten toten Fische tanzen vielleicht gerne zusammen. Sie sind in einer transparenten Einkaufstasche, riechen nicht, brauchen kein Wasser mehr um zu schwimmen und sind gründlich kontrolliert und ordentlich.
„Die Souveränität machte sterben und ließ leben. Nun tritt eine Macht in Erscheinung, die ich als Regulierungsmacht bezeichnen würde und die im Gegenteil darin besteht, leben zu machen und sterben zu lassen.“
(291) (In Verteidigung der Gesellschaft_Michel Foucault)